Die GIS AG in Schötz hat diesen Herbst einen wichtigen Meilenstein in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie erreicht. Pünktlich zur kalten Jahreszeit wurde ein innovatives Heizsystem in Betrieb genommen, das den CO₂-Fussabdruck des Unternehmens deutlich verringert.
Im Zentrum der neuen Anlage steht eine CO₂-Wärmepumpe mit einer Leistung von 700 kW. Sie versorgt sowohl die Produktionshallen als auch das Bürogebäude zuverlässig mit Wärme. Der benötigte Strom stammt vollständig aus CO₂-neutraler Schweizer Wasserkraft. Durch die Umstellung spart die GIS AG jährlich rund 110'000 Liter Heizöl ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion fossiler Brennstoffe.
Game-Changer durch Wärmepumpe basierend auf Kältetechnologie
Die Idee einer klimafreundlichen Heizung entwickelte sich über mehrere Jahre. Bereits 2019 wurde beim Bau der neuen Fabrikationshalle ein Pellet-Silo eingeplant, das so nie Verwendung fand, nun jedoch als Standort für die Wärmepumpenanlage dient. Ein erster Versuch zur Implementierung einer Wärmepumpe im Jahr 2021 scheiterte an der mangelnden Wirtschaftlichkeit. Zwei Jahre später brachte die Stalder & Felber AG mit der Idee, auf modernste Kältetechnik zu setzen, neuen Schwung in das Projekt. Sie schlugen die Herstellung der Wärmepumpe durch die Firma Truttmann AG, einem Spezialisten für Kältetechnik, vor. Diese zukunftsweisende Lösung für die industrielle Heiztechnik sollte sich schließlich als der gesuchte Game-Changer erweisen.
Schritt für Schritt zur effizienten Wärmeversorgung
Nach einer kurzen Planungsphase begann im Frühjahr 2024 die Installation der Anlage. Ein zentraler Bestandteil war die Montage von 30 Verdampfern auf dem Dach der Lagerhalle sowie die Erhöhung des Hausanschlusses auf 800 Ampere. Seit Oktober versorgt das Heizsystem die rund 12'000 m² Betriebsfläche zuverlässig mit Wärme. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C zu erzeugen, was ideal ist, um die grossen Produktionshallen mittels Lufterhitzer mit warmer Luft zu versorgen.
Derzeit wird die Effizienz der Wärmepumpe durch kontinuierliche Optimierungen weiter gesteigert. Der aktuelle COP-Wert (Coefficient of Performance) der Anlage beträgt ca. 3,84 bei 0°C, was bedeutet, dass aus 1 kW Strom 3,84 kW Wärme erzeugt werden. Für das Frühjahr 2025 ist zudem geplant, ein nahegelegenes Mehrfamilienhaus in den Wärmeverbund aufzunehmen.
Gemeinsam zum Erfolg
Das Projekt wäre ohne die Zusammenarbeit starker Partner nicht realisierbar gewesen. Die GIS AG bedankt sich bei:
- Stalder & Felber AG, Reiden für die Planung und Realisierung der Heizungsanlage
- Truttmann AG, Reiden für die Herstellung der Wärmepumpe
- Graf AG, Schötz für die Unterstützung bei der Heizungstechnik
- Seeholzer Heiztechnik AG, Sigigen für die Heizungssteuerung
- Frei + Cie Elektro AG, Schötz für die notwendigen Elektroinstallationen
Zusätzlich wurde das Vorhaben durch einen Förderbeitrag der Energie Zukunft Schweiz unterstützt.